Windows bietet einen eingebauten FTP-Server. Dieser ist Teil der integrierten „Internetinformationsdiensten“, die es schon seit Windows 95 gibt. Damals haben sich diese Bordmittel allerdings einen schlechten Ruf eingehandelt, da sie mit einigen Sicherheitslücken behaftet waren. Entsprechend geriet das Tool bei vielen Nutzern in Vergessenheit. Über die Jahre hat Microsoft den Code aber überarbeitet. Wer heute in seinem lokalen Netzwerk unkompliziert einen FTP-Server für alle Teilnehmer einschalten möchte, kann durchaus auf das Bordmittel zurückgreifen. Für die einmalige Aktivierung ist allerdings eine längere Klick-Arie nötig, die wir im folgenden Beschreiben. Der FTP-Server funktioniert bei Windows ab Version 7.
1. Aktiviren Sie die FTP-Software in Windows
Das geht über "Systemsteuerung -> Programme -> Programme und Features“. In dem Fenster klicken Sie auf der linken Seite auf „Windows-Features aktivieren oder deaktivieren“. Es öffnet sich das Fenster „Windows-Features“. Gehen Sie in der Liste zu dem Punkt „Internetinformationsdienste“ und klicken Sie auf das Pluszeichen. Klicken Sie das Pluszeichen von FTP-Server und setzen vor beiden Unterpunkten einen Haken. Setzen Sie schließlich noch einen Haken bei „Webverwaltungstools“. Dadurch wir automatisch der Unterpunkt „IIS-Verwaltungskonsole“ aktiviert. Mit „OK“ bestätigen Sie die neuen Einstellungen.
2. Konfigurieren Sie den FTP-Server
Unter „Systemsteuerung -> System und Sicherheit -> Verwaltung“ findet sich nun der neue Punkt „Internetinformationsdienste (IIS)-Manager. Wenn Sie dieses Programm starten, finden Sie links im Fenster Ihren Computernamen. Klicken Sie darauf, um den Eintrag „Sites“ anzeigen zu lassen. Ein Rechtsklick darauf bringt den Befehl „FTP-Site hinzufügen“ zum Vorschein. Ein Assistent führt Sie dann durch die Erstellung des FTP-Servers. Vergeben Sie darin einen beliebigen Namen unter „FTP-Sitename“ und wählen Sie im Feld darunter den Ordner aus, auf den der FTP-Server Dateien speichern soll. Im nächsten Fenster belassen Sie die Einstellungen unter „Bindung -> IP-Adresse“ auf „Keine zugewiesen“ und ändern unter „SSL“ auf „Kein SSL“. Anderenfalls müssten Sie sich ein SSL-Zertifikat erzeugen oder besorgen. Im nächsten Fenster geht es um die Authentifizierung. In diesem Beispiel soll ein anonymer Log-in erlaubt sein. Setzen Sie deshalb einen Haken bei „Anonym“ und bei „Lesen“ sowie bei „Schreiben“, wenn das gewünscht ist. Soll der Log-in zum FTP-Server geschützt sein, geben Sie als Benutzer einen Namen an, der bereits als Windows-Benutzer-Konto existiert.
3. Firewall einstellen
Damit andere PCs im Heimnetz auf den Server zugreifen dürfen, müssen sie das noch in der Firewall erlauben (Port 21). Wenn Sie die Windows-Firewall nutzen, wählen Sie „Systemsteuerung -> System und Sicherheit -> Windows-Firewall -> Eine App oder ein Feature durch die Windows-Firewall lassen -> Einstellungen ändern“ und setzen dort Haken bei „FTP-Server“ und dahinter bei „Privat“.
4. Zugreifen
Wenn Sie nur einen lesenden Zugriff auf den FTP-Server benötigen, können Sie dafür jeden Internet-Browser nutzen. Anderenfalls ist ein FTP-Client nötig, etwa Filezilla. Die Adresse Ihres FTP-Servers entspricht der IP-Adresse Ihres PCs. Um diese zu erfahren, drücken Sie die Tastenkombination Win+R und geben cmd ein. In die sich öffnende Eingabeaufforderung tippen Sie ipconfig gefolgt von der Taste Enter ein. Unterhalb Ihrer Netzwerkkarte findet sich der Eintrag „IPv4-Adresse“ zum Beispiel mit der Angabe „192.168.252.82“. In den Browser geben Sie das mit einem vorangestellten ftp:// ein, in den FPT-Client geben Sie nur die IP-Adresse ein.
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